0,5 Sekunden fehlen zum Sieg

Die Winzigkeit von 0,5 Sekunden fehlte den MBC Junior Sixers am Sonntagnachmittag und es hätte die Sensation gegeben. 59:56 führten die Jungs von Headcoach Darren Stackhouse gegen den bislang ungeschlagenen Spitzenreiter der Hauptrundengruppe drei der Nachwuchs Basketball Bundesliga Nürnberg Falcons. Mit einem letzten Wurf von jenseits der Dreierlinie gelang den Gästen doch noch der Ausgleich. In der Verlängerung schafften sie dann das 72:65. Mit der Niederlage büßte der MBC seinen vierten Tabellenplatz ein, weil Crailsheim gegen Chemnitz mit 89:84 gewann und am MBC vorbeizog. Die MBC Jungwölfe haben im letzten Hauptrundenspiel am Sonntag mit 60:59 in Gotha den ersten Sieg gefeiert. MBC-Kooperationspartner BSW Sixers Sandersdorf entschied am Samstagabend das Spitzenspiel in der 1. Regionalliga Nord bei den temps Shooters in Neustadt mit 87:71 für sich.

Sven Papenfuß erreichte mit 20 Punkten und 10 Rebounds ein Double-Double gegen Nürnberg.

In der Sporthalle an der Sportschule Halle gingen die MBC Junior Sixers mit Konsequenz zur Sache. Gegen einen unglaublich starken Gegner, der bislang noch keine Partie verloren hatte, boten sie vielleicht ihre beste Saisonleistung vor allem defensiv. Die Nürnberger kam so nur schwer unter den Korb, verlegte sich auf Würfe aus der Distanz. Anfangs schien das System aufzugehen, denn nach den ersten zehn Minuten führten sie 22:15, der MBC kam im zweiten Viertel eindrucksvoll zurück und verkürzte bis zur Halbzeitpause auf 34:35. Im dritten und vierten Spielabschnitt entwickelte sich ein absolut ausgeglichenes Spiel mit dem schließlich etwas besseren Ende in der Verlängerung für den Favoriten. Bis dahin hatten Niklas Benndorf, Sven Papenfuß, Lukas Scholz und die anderen fast vergessen lassen, dass ihnen mit Yannick Hennelotter, Michel Radestock und Franz Veit drei Leistungsträger fehlten. Die Niederlage tut besonders weh, weil mit einer etwas besseren Freiwurfquote das Spiel nach der regulären Spielzeit schon hätte zugunsten der Gastgeber entschieden sein können. Und sie tut deshalb weh, weil die MBC Junior Sixers den vierten Platz, der zur Teilnahme an den Play-offs berechtigt, vorerst an Crailsheim verloren haben. Selbst mit zwei Siegen in den ausstehenden beiden Auswärtspartien in Chemnitz und Würzburg können es die MBC-Jungs nicht mehr aus eigener Kraft schaffen, den Platz zu erreichen, sondern sind auf Schützenhilfe der Gegner von Crailsheim angewiesen.

Vor dem letzten Spieltag der Hauptrunde der Jugend Basketball Bundesliga waren die MBC Jungwölfe das einzige Team ohne Sieg. Das haben sie bei ihrem sonntäglichen Auftritt in Gotha geändert. Mit 60:59 zeigten sie zum Abschluss, dass sie doch noch gewinnen können. „Das war eine starke kämpferische Leistung, die meine Jungs geboten haben“, sagte Cheftrainer Marcus Brambora. „Wir sind sehr glücklich, dass wir doch noch einen Sieg einfahren konnten.“ Für seine Mannschaft geht es in zwei Wochen weiter, dann beginnen die Play-off-Spiele. Nach dem Modus best of three treten die MBC Jungwölfe gegen die Piraten Hamburg an, die in der Gruppe eins Dritte geworden sind.

Der MBC Kooperationspartner BSW Sixers Sandersdorf konnte am Samstagabend einen großen Schritt in Richtung Aufstieg machen. Nach der überraschenden Niederlage vor zwei Wochen im Heimspiel gegen Stade gewannen die Schützlinge von Headcoach und MBC-Nachwuchsleiter Tomas Grepl das Spitzenspiel beim ärgsten Verfolger Neustadt temps Shooters mit 87:71. Die Gastgeber hatten zwar zur Halbzeitpause noch mit 40:34 geführt, aber mit einem furiosen dritten Viertel (27:9) stellten die Sandersdorfer die Weichen auf Sieg. „Es war ein würdiges Spitzenspiel“, sagte Grepl. Die Halle war mit 750 Besuchern voll und Neustadt wollte alles für den Sieg geben. „Aber sie konnten die hohe Intensität der ersten Halbzeit nicht durchhalten“, sagte Grepl. Neben Terrence Williams liefen jetzt die MBC-Jungprofis heiß. „Jonas Niedermanner machte sein bestes Spiel der Saison“, lobte Grepl. Eimantas Stankevicius und Benedikt Turudic legten ebenfalls einen Zahn zu, so dass am Ende noch ein deutlicher Sieg heraussprang. Die Heimniederlage gegen Stade war offenbar ein Weckruf an das Team gewesen. „Alle haben gemerkt, dass wir nur gewinnen können, wenn wir hundert Prozent bringen“, stellte Grepl fest.

MBC Junior Sixers: Büttner (2 Punkte), Simon (8), Benndorf (18/5 Assists), Pabst, Hounnou (3), Luster, Papenfuß (20/10 Rebounds/5 Assists), Gleau, Schirrmacher, Scholz (14).

MBC Jungwölfe: Godau (4), Neufert (2), Sievers (4), Heinicke (10), Klett (2), Wich (2), Munkh-Erdene (1), Dalchau (19/11 Rebounds), Rothemund (6/8 Rebounds), Scheiding (2), Passarge (8).

Sixers Sandersdorf: Stankevicius (19), Sakalauskas (3), Williams (22/7 Rebounds), Scholz (3), Tyrna (3), Niedermanner (10), Turudic (20), Petkovic (7/8 Assists).