Ausfallliste so lang wie Einsatzliste

Die MBC Jungwölfe haben es knapp verpasst, am Wochenende den ersten Sieg in der Hauptrunde der Jugend Basketball Bundesliga einzufahren. Gegen die BG Göttingen Youngsters verloren sie am Sonntag knapp mit 58:64 in der Dreifelderhalle der Sportschule Halle. Dass nicht mehr drin war, lag vor allem daran, dass die Liste mit verletzten und erkrankten Spielern nahezu genau so lang war wie die der einsatzfähigen Akteure. Kooperationspartner BSW Sixers Sandersdorf kam zu einem ungefährdeten Heimsieg gegen ASC 1946 Göttingen mit 95:76.

Ole Sievers setzt sich gegen die Göttinger Abwehr durch. Mit 13 Punkten war er bester Werfer der MBC Jungwölfe. Foto: Simon Werbung

Die letzte Absage kam am Sonntag um 2 Uhr in der Nacht. Da meldete sich der Leipziger Leander Dalchau krank. Nachdem für den Cheftrainer der MBC Jungwölfe Marcus Brambora schon vorher klar war, dass wegen Verletzung und Erkrankung Jannick Godau, Ludwig Heinicke, Tobias Klett, Ralph Hounnou und Louis Kern fehlen werden, war das ein zusätzliches Handicap für das Spiel gegen die ohnehin favorisierten Göttinger. Denn Dalchau ist einer der Leistungsträger der Mannschaft. So haben sich die Jungwölfe letztlich noch achtbar aus der Affäre gezogen. „Wenn es so knapp ausgeht, dann weiß man allerdings auch, dass selbst unter den widrigen Bedingungen mehr drin gewesen wäre“, sagte Brambora. Aber letztlich ging aufgrund der kleinen Rotation mit nur sieben Spielern den Akteuren zum Schluss die Luft aus. „Von unseren Turnovers haben wir die meisten in den letzten vier Minuten verursacht“, erklärte Brambora. Es haben sich technische und taktische Fehler eingeschlichen, die letztlich dazu beitrugen, dass seine Mannschaft zum Beispiel Lennart Schultz, der mit 20 Punkten treffsicherster Schütze bei den Gästen war, nicht mehr stoppen konnte. Insofern gebe es aber auch keinen Anlass zu Vorwürfen, meinte Brambora. Weiter geht es jetzt für seine Jungs am Sonnabend bei TuS Lichterfelde Berlin und am 3. Dezember bei Alba Berlin.

In der 1. Regionalliga Nord setzte hingegen der MBC-Kooperationspartner BSW Sixers Sandersdorf seinen Siegeszug fort. Das gelang mit einem 95:76 gegen die in dieser Saison stark aufspielenden Mannen von ASC 1946 Göttingen auch noch deutlich, obwohl Headcoach Tomas Grepl auf zwei Leistungsträger verzichten musste. Die Doppellizenzspieler Eimantas Stankevicius und Benedikt Turudic waren mit den MBC-Profis in Würzburg unterwegs. „Das Spiel war aber deutlich schwerer, als es nach dem Ergebnis aussieht“, sagte Grepl. Zwar habe Göttingen im Wesentlichen nur mit sechs Mann gespielt, aber „da ist BBL-Erfahrung dabei, wir mussten gut verteidigen“, meinte Grepl mit Blick auf Jorge Schmidt oder Marco Grimaldi. Schlüssel zum Erfolg war, dass Terrence Williams laut Grepl sein bestes Spiel der Saison gemacht hat (29 Punkte). Dazu kam, dass Aufbauspieler Luka Petkovic neben seinen 15 Punkten und sechs Rebounds 14 Vorlagen an seine Mitspieler gab. „Das ist nicht alltäglich“, sagte Grepl anerkennend. Petkovic war damit an rund der Hälfte aller Punkte direkt oder indirekt beteiligt. Erwähnenswert auch die sechs Dreier von Arunas Sakalauskas bei zehn Versuchen. Erstmals eingesetzt wurde bei den Sixers der slowenische Neuzugang bei den MBC Junior Sixers Nikolas Susa. MBC-Doppellizenzspieler Jonas Niedermanner war mit sieben gefangenen Korbabprallern bester Rebounder der Partie und trug wesentlich dazu bei, dass sich die Sixers bei einem Reboundverhältnis von 34:23 eine Vielzahl von zweiten Chancen in der Offensive erarbeiteten und in der Defensive die für den Gegner eben nicht zuließen. Am kommenden Sonnabend geht es für die BSW Sixers bei den Weser Baskets Bremen/BTS Neustadt weiter.

Dann haben auch die Nachwuchsspieler in der NBBL Mannschaft nach zwei spielfreien Wochenenden ihr nächstes Spiel. Die MBC Junior Sixers reisen zu einem der Liga-Favoriten, TSV Tröster Breitengüßbach.

MBC Jungwölfe: Sievers (13 Punkte), Munkh-Erdene (9), Wich (7), Wenzel (5), Rothemund (12/10 Rebounds), Scheiding, Schmidt (12).

Sixers: Hennelotter (5), Susa (3), Sakalauskas (22), Helten (2), Williams (29), Herrmann (5), Scholz (4), Tyrna (8/6 Rebounds), Niedermanner (2/7 Rebounds), Hennig, Petkovic (15/6 Rebounds/14 Assists).