Beherzte Aufholjagd reicht nicht in Braunschweig

Der Mitteldeutsche Basketball Club unterlag am Sonntagabend mit 63:71 in Braunschweig. Nach einer unterirdischen ersten Hälfte kämpften sich die Wölfe zurück, konnten aber am Ende ohne die ausgefoulten Spieler Warren, Pantelic und Pinkins die Partie nicht drehen. Erfolgreichster Schütze war Andrew Warren mit 18 Zählern.

Kruize Pinkins war bestimmend bei der Aufholjagd in der zweiten Hälfte. Foto: Robert Kagelmann

Das letzte Spiel vor der Nationalmannschaftspause konnten die Wölfe nicht für sich entscheiden. Immerhin gab es vor der Begegnung Entwarnung bei Marcus Hatten. Der Routinier konnte nach seinen Knieproblemen wieder ins Geschehen eingreifen, setzte am Ende mit sechs Punkten aber nur Akzente. Im Spiel selbst zeigten die Sachsen-Anhalter Licht und Schatten. Nach einer katastrophalen ersten Halbzeit gelang in der zweiten Hälfte eine Aufholjagd, an deren Ende große Foulprobleme aber ein versöhnliches Ende verhinderten.

Scott Eatherton eröffnete die Partie und sein Team legte in den kommenden Angriffen mit sechs Punkten vor, bis Kruize Pinkins mit einem And One für den MBC den Startschuss gab. Nach einem Korbleger von Center Djordje Pantelic verlor der MBC komplett die Linie, erst nach fünf Minuten wachten die Wölfe wieder auf. Ein 10:20 nach dem ersten Abschnitt zeugte von einer exzellenten Braunschweiger Verteidigung.

Weiter ging es mit wichtigen Treffern von Lamont Jones, Benedikt Turudic und einem Dreier von Andrew Warren. Doch auch das sollte den starken Niedersachsen wenig anhaben, denn munter punkteten diese weiter. Eine Auszeit zur Viertelmitte brachte wenig Veränderung, denn mit Fehlpässen, Ballverlusten und Fehlwürfen ging es weiter. Die Gastgeber hingegen zauberten Dunks und ein schönes Mannschaftsspiel in den Korb und aufs Parkett. Sechs korblose Minuten beendete Sergio Kerusch für sein Team mit einem And One, mit 24:45 ging es in die Kabine.

Die kurze Pausenansprache von Igor Jovovic hatte sich gewaschen, packte die Mitteldeutschen bei ihrer Ehre und rüttelte sie gehörig wach. Gleich mit einem Distanztreffer setzte Andrew Warren zu Beginn von Spielhälfte zwei ein Statement. Das vierte Foul von Marcus Hatten trieb dem MBC-Coach die Sorgenfalten auf die Stirn, Kruize Pinkins besänftigte ihn mit dem nächsten Dreier. Zunächst ließ der große Umschwung auf sich warten, aber von der Intensität und Körpersprache traten die Wölfe besser auf. Eine Braunschweiger Auszeit sollte dem MBC den aufkommenden Schwung nehmen, verfehlte aber die Wirkung. Punkt um Punkt machten die Gäste gut. Besonders auffällig in dieser Phase war Kruize Pinkins, der mit seiner Energie die Teamkollegen mitriss. Umso mehr scherzte sein viertes Foul in der 30. Minute. Ein einarmiger Dunk von Djordje Pantelic machte auf das Viertel einen Deckel drauf, die Wölfe hatten 24 Zähler zum 48:52 aufgelegt.

Zu Beginn des Schlussabschnitts zeigten sich die Löwen wieder angriffslustiger, die MBC-Ballverluste häuften sich erneut. Dennoch blieben die Mitteldeutschen in Schlagdistanz. Zur Viertelmitte wurden die Foulprobleme dann akut. Topscorer Warren kassierte sein fünftes Foul, Djordje Pantelic ein Technisches wegen Meckerns. Der Hüne war nun selbst mit vier Fouls belastet und musste zwei Minuten später ebenfalls das Parkett verlassen. Nach einem weiteren Technischen Foul wegen Meckerns, diesmal für Igor Jovovic, und dem fünften Foul von Kruize Pinkins war das Momentum wieder auf Seiten der Braunschweiger. Die drei wichtigen Spieler konnten die Wölfe nicht kompensieren und unterlagen schließlich mit 63:71.

„Meine Mannschaft ist in der ersten Halbzeit sprichwörtlich im Bus geblieben. Ich war überrascht, dass uns die Energie und die Motivation in so einem wichtigen Spiel gefehlt hat. Wir haben als Mannschaft und individuell unterperformt, wir hatten zu viele Turnover, haben in der Defense keinen Druck gemacht und hatten beim Rebound keinen Zugriff. In der zweiten Halbzeit haben wir eine gute Reaktion gezeigt, wir haben aber zu viel Energie gebraucht, um zurück zu kommen. Wir hätten am Ende auch gewinnen können, aber Braunschweig hat diesen Sieg verdient. Die Schiedsrichter haben aus meiner Sicht auf beiden Seiten mit zweierlei Maß gemessen. So habe ich mehrere Spieler verloren und wir haben technische Fouls in der entscheidenden Phase bekommen“, fasste Igor Jovovic nach dem Spiel zusammen.

 

MBC: Hatten (6), Jones (10), Kerusch (9), Pantelic (6), Pinkins (12 Pkt., 8 Reb.), Warren (18), Turudic (1), Drenovac, Niedermanner.

Basketball Löwen Braunschweig: Lansdowne (19), Klepeisz (15), Alte (2), Jaramaz (2), Morse (4), Kone (7), Eatherton (20), Lagerpusch (2), Nawrocki, Figge, Janavicius, Schwartz.