Fast wie ein Fotofinish

Unglücklicher kann man kaum ausscheiden. Die MBC Jungwölfe haben in der ersten Play-off-Runde der Jugend Basketball Bundesliga auch ihr zweites Spiele gegen die Piraten Hamburg mit einem Punkt Unterschied verloren.  56:57 stand es am Ende der 40 Minuten am Sonntagnachmittag beim Heimspiel in der Dreifelderhalle der Sportschule Halle. Das Hinspiel hatten die Hamburger mit 73:72 für sich entschieden. Der MBC-Kooperationspartner BSW Sixers Sandersdorf hat mit einem Auswärtssieg alle Voraussetzungen geschaffen, um in der nächsten Partie mit einem weiteren Erfolg den Aufstieg in die Zweite Bundesliga ProB perfekt zu machen. Beim ASC 46 Göttingen gewannen sie am Sonnabend mit 84:71.

Ganz knapp und unglücklich sind die Jungwölfe von Trainer Marcus Brambora in der ersten Play-off-Runde der JBBL ausgeschieden. Foto: Simon-Werbung

Dem Headcoach der MBC Jungwölfe Marcus Brambora fehlten nach dem Spiel fast die Worte. „Das ist großes Pech, das ist unglücklich, so auszuscheiden“, sagte er nach der knappen Niederlage seiner Jungs gegen die Piraten Hamburg. Die ist umso schmerzlicher, da die Jungwölfe in der letzten Minute noch vier Freiwürfe zugesprochen bekamen, aber keinen einzigen verwandelten. Davor gab es für die Hamburger einen glücklichen Dreipunktewurf, „von einem, der im Laufe der Saison gerade mal 15 Prozent seiner Dreier getroffen hat“, sagte der MBC-Trainer. Damit gingen die Hamburger überhaupt erst in Führung. Es war fast so knapp wie bei einem Fotofinish. Dabei hatte sich die Mannschaft 40 Minuten lang an die taktischen Vorgaben des Trainers gehalten. Das zeigte sich besonders in der Verteidigung, wo sie letztlich nur 57 Hamburger Punkte zuließ. „Da gibt es keinen Vorwurf an die Jungs. Es waren die beiden besten Spiele meiner Mannschaft in dieser Saison, daher ist es besonders bedauerlich, dass wir ausgeschieden sind“, sagte Brambora. Auch der MBC-Nachwuchsleiter Tomas Grepl, der am Sonntag beim Spiel dabei war, sieht das so. „Marcus Brambora hat mit der Mannschaft sehr gute Arbeit geleistet, schade, dass sie nicht weitergekommen ist“, sagte er.

Für die Jungs heißt es jetzt, den Kopf hochnehmen und die nächsten Wochen nutzen, um sich auf die Saison 2018/19 vorzubereiten. Da werden sie wieder in der Jugend Basketball Bundesliga antreten. Den Startplatz hatten sie sich bereits mit der Qualifikation für die Hauptrunde gesichert. Jetzt werden die Jungwölfe noch an zwei Turnieren teilnehmen. „Das dient dann schon der Vorbereitung auf die neue Saison“, sagte Brambora. Bis zu deren Start im Herbst wird es einen Umbruch im Team geben, weil einige Spieler aufgrund ihres Alters von der jetzigen U-16-Mannschaft in die U 19 aufrücken werden und Spieler aus den jüngeren Jahrgängen ins JBBL-Team integriert werden müssen.

Eine Altersklasse höher müssen sich die BSW Junior Sixers die Startberechtigung in der Nachwuchs Basketball Bundesliga in den Play-downs erst noch verdienen. Nach Abschluss der Hauptrunde treffen sie in Play-down-Spielen auf den Siebten der Gruppe 4. Das ist die U-19-Mannschaft der BG Karlsruhe.

Beim Kooperationspartner Sixers Sandersdorf läuft alles in Richtung Aufstieg. Auch ohne die beiden MBC-Jungprofis Benedikt Turudic (mit der Bundesligamannschaft in München im Einsatz) und Jonas Niedermanner (krank) gewann die Mannschaft von Cheftrainer Grepl bei ASC 46 Göttingen mit 84:71. Weitgehend verzichten musste er zudem auf Eimantas Stankevicius, der sich nach fünf Minuten eine Verletzung zuzog. Vor allem Luka Petkovic mit 18 Punkten und 14 Assists und Terrence Williams mit 16 Punkten und 10 Rebounds zogen aber das Spiel an sich und kamen jeweils zu einem Double-Double. Jaroslav Tyrna stand ihnen mit 15 Punkte und acht Rebounds kaum nach. Auch Ferenc Gille aus dem MBC-Profikader bestritt mit elf Punkten und sechs Rebounds eine seiner erfolgreichsten Partien für die Sixers. Im nächsten Spiel am Sonnabend in der Sandersdorfer Halle kann Sandersdorf gegen die Weser Baskets Bremen alles klar machen. „Ich schaue im Moment nicht auf die Tabelle, für mich zählt nur das nächste Spiel und das wollen wir gewinnen“, sagte Grepl. Allerding wäre den Sandersdorfern bei einem Sieg der Aufstieg eben nicht mehr zu nehmen.

Sixers: Stankevicius (4 Punkte), Benndorf (2), Sakalauskas (6), Gille (11), Helten (8), Williams (16/10 Rebounds), Herrmann (2), Tyrna (16/8 Rebounds), Hounnou (2), Petkovic (18/14 Assists).