MBC-Nachwuchs auf gutem Kurs

Platzierungen sind nicht alles. „Wir haben unseren Job vor allem dann gut gemacht, wenn wir junge Spieler entwickeln, die den Anschluss an die erste Mannschaft schaffen können“, sagt Tomas Grepl, Nachwuchsleiter beim Mitteldeutschen Basketball Club. Beide Seiten betrachtet, ist der MBC-Nachwuchs zur Halbzeit des Spieljahrs auf einem guten Kurs. Die MBC Junior Sixers sind in der Nachwuchs Basketball Bundesliga in ihrer Hauptrundengruppe drei so gut wie noch nie in den vergangenen Jahren platziert. Die MBC Jungwölfe haben in der Jugend Basketball Bundesliga die Hauptrunde erreicht und den Startplatz für das nächste Jahr in der Spielklasse bereits gesichert.

Leistungsträger in der NBBL-Mannschaft und beim Kooperationspartner in Sandersdorf – auf Yannick Hennelotter (Mitte) setzen die Nachwuchstrainer. Foto: Simon-Werbung

Nach acht Spielen im Neunerfeld der Gruppe drei der Nachwuchs Basketball Bundesliga liegen die MBC Junior Sixers auf einem Play-off-Platz. Das ist das erste Mal überhaupt, dass die Junioren auf einem solchen Rang, nämlich dem vierten ihrer Gruppe, liegen. Sogar Platz drei könnte drin sein. Damit haben sie alle Trümpfe selbst in der Hand, mit einer starken Rückrunde in die Play-offs vorzudringen. Der jüngere Jahrgang, die MBC Jungwölfe, hat die Vorrundengruppe nahezu souverän überstanden, steht jetzt zwar noch punktlos in der Hauptrundengruppe da, hat aber kommenden Sonntag die Chance, die ersten Punkte gegen Gotha einzufahren. „Damit können wir durchaus zufrieden sein“, sagt Tomas Grepl.

Aber worauf es ihm ankommt ist, „die Jungs besser zu machen, sie an die Profis heranzuführen“, wie er sagt. Und einige trainieren bereits das ein oder andere Mal mit den Profis. Dort werden sie von den älteren Spielern wohlwollend aufgenommen. Grepl nennt das Beispiel von Ralph Hounnou, der noch für die Jungwölfe spielberechtigt ist, aber auch schon Einsätze bei der NBBL-Mannschaft bekam sowie bei den Männern der Sixers Sandersdorf in der Regionalliga. „Im vorigen Spieljahr hat ihn Andrew Warren als seinen Sohn angesehen“, meint Grepl schmunzelnd. Mittlerweile in Japan halte Warren aber nach wie vor Kontakt zu Sergio Kerusch und erkundige sich jedes Mal, wie es Ralph geht.

Zu den Aufgaben des Nachwuchsleiters gehört es, in Kooperation mit den anderen Trainern zu klären, in welchem Team der junge Mann, der Mitte Januar 16 Jahre alt wird, am besten aufgehoben ist, wo er sich am besten entwickeln kann. „Denn es zählt, was für den Jungen gut ist“, sagt Grepl. Klar, dass Jungwölfe-Trainer Marcus Brambora ihn gern in seinem Team haben möchte, weil er zu den besten seines Jahrgangs in Deutschland gehört und schon zum Auswahllehrgang gerufen wurde wie gerade im Dezember. Darren Stackhouse, Headcoach der MBC Junior Sixers kann ihn ebenso gut brauchen, weil er den Anschluss an den U-19-Kader bereits geschafft hat.

Ein ähnliches Beispiel ist Lukas Passarge, der ein absoluter Leistungsträger in der U-14-Mannschaft des MBC, den Wolfswelpen, in der Mitteldeutschen Liga ist, die sie anführen. „Damit er sich entwickeln kann, braucht er neue Herausforderungen“, erklärt Grepl. Möglicherweis in der JBBL-Mannschaft. In einem Testspiel gegen die U-15 des tschechischen Meisters Nymburk bekam er schon Einsatzzeit und nahm sie erfolgreich wahr. Auch er könnte einer sein, der über kurz oder lang seine ersten Trainingserfahrungen mit den Profis sammeln könnte. Der 13-Jährige hat wie Hounnou bereits eine Berufung zum Auswahllehrgang seines Jahrgangs bekommen.

Dass Grepl so großen Wert darauf legt, dass Talente ab einem bestimmten Alter und wohl dosiert am Training der Profis teilnehmen, hat verschiedene Gründe. Die Möglichkeit soll einerseits motivieren, andererseits „könne wir so sehen, wie die Jungs mit der höheren Belastung und Intensität zurechtkommen“. Das macht sich offenbar auch bei Spielern wie Yannick Hennelotter, Niklas Benndorf und Lukas Scholz bemerkbar, die als 18-Jährige nicht nur zu den Leistungsträgern der NBBL-Mannschaft des MBC gehören, sondern sich in der Regionalliga mit den BSW Sixers Sandersdorf gegen frühere Profis aus den oberen Spielklassen messen und auch durchsetzen.

„Solche Spieler ausgebildet zu haben, ist für die Trainer ein gutes Gefühl. Und Jungs wie Ralph Hounnou und Lukas Passsarge sind der Extra-Bonus“, sagt Nachwuchsleiter Grepl. Darüber hinaus legt er aber auch Wert darauf, dass es nicht allein um Spitzen-Leute geht. Er sei ebenso stolz darauf, dass es den Nachwuchstrainern gelungen ist, „auch Jungs, die vielleicht keine Top-Talente sind, so gut zu machen, dass sie starke Leistungen in der JBBL und der NBBL abliefern können“. Weil letztlich Platzierung nicht alles ist, aber eben auch zählt. So kämpfen die Talente am kommenden Wochenende in der JBBL gegen Gotha um Platz fünf in ihrer Gruppe und die in der NBBL gegen den Nachwuchs der Crailsheim Merlins weiter um den vierten Platz.