Wölfe beenden 2017 mit Derby-Niederlage nach Verlängerung

Der Mitteldeutsche Basketball Club beendet das Jahr 2017 mit einer 94:100-Niederlage. Das Derby gegen Science City Jena ging vor ausverkauftem Wolfsbau in die Verlängerung, wo die Thüringer den Sieg holten. Bester Wolf war Marcus Hatten mit 23 Zählern und fünf Assists.

Marcus Hatten war in der Overtime-Niederlage gegen Jena bester Werfer des MBC.

Derbys haben ihre eigenen Gesetze. Dass es gegen Science City Jena dann im ausverkauften Wolfsbau auch noch so richtig spannend wurde und ausgerechnet kurz vorm Jahreswechsel das fünfte Verlängerungsspiel anstand, machte das Ost-Derby erst richtig rund.

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel hatte Ex-Wölfe-Trainer Björn Harmsen respektvolle Worte übrig: „Wir hatten ganz großen Respekt vor Igor und seiner Mannschaft, weil sie einige Spiele sehr knapp verloren haben. Mir war klar, dass das eine Mannschaft ist mit viel Charakter. Das heißt, dass gerade nach einer Niederlage wie gegen Bamberg, die so passieren kann, das ist uns auch bereits passiert, mit viel Energie und Willen rauskommen. Verbunden mit dem Publikum hier ist es sehr schwer, hier zu bestehen.“ 3000 Zuschauer, ein ausverkaufter Wolfsbau, untermalte die Begegnung mit einer atemberaubenden Atmosphäre.

Los ging es mit einem Distanzerfolg von Djordje Drenovac, auf den Derrick Allen mit einem Korbleger antwortete. Es entwickelte sich ein schneller Schlagabtausch mit häufigem Führungswechsel. Bis zur 8. Minute waren beide Mannschaften gleichauf, erst ein Dreier von Veteran Marcus Hatten und ein Steal, Fastbreak mit anschließendem Korbleger von Jordan Sibert brachten etwas Entspannung zum Ende des Abschnitts. Mit 26:19 ging es weiter. Schnell schlossen die Gäste mit einem Dreier von Julius Wolf und einem Freiwurf von Oliver Mackeldanz auf. Ein weiterer Dreier von Wolf und Pech im Abschluss der Hausherren trieb Coach Igor Jovovic zu einer Auszeit. In der Folge schoben sich die Thüringer wieder hauchdünn nach vorn, gemeinschaftlich hielt der MBC aber dagegen und drehte die Führung erneut. Doch auch die Jenaer gaben nicht nach. Nach einem Foul gegen Till Gloger kassierte die MBC-Bank ein Technisches Foul. Ausgeglichen ging es bei 39:39 in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel sollte sich das Bild nicht deutlich ändern. Beide Teams kämpften aus vollstem Herzen und zwei Distanztreffer in Folge brachten Luft für die Wölfe. Ein Auf und Ab entstand, der MBC lag zum Viertelende mit 64:59 vorn. Zu Beginn des vierten Viertels kassierte MBC-Big-Man Till Gloger sein viertes und fünftes Foul, Letzteres ein Technisches. In der Folge schlossen die Gäste wieder auf und glichen aus. Ein weiterer Schlagabtausch ließ bereits ahnen, was nach 40 Minuten Gewissheit sein sollte. Das Spiel steuerte auf eine Verlängerung zu. Bei einer MBC-Führung von 86:83 zog Jena die Auszeit. Dort schwor Igor Jovovic seine Mannen ein, gegen Jena zu foulen. Kruize Pinkins sollte diese taktischen Vorgaben umsetzen, was ihm jedoch nicht gelang. Die 12,9 Sekunden auf der Uhr nutzten die Gäste für einen Ausgleichsdreier von Skyler Bowlin zur Verlängerung. Dort spielten die Thüringer smarter, der MBC hatte plötzlich Pech im Abschluss. Den Rückstand konnten die Wölfe nicht mehr wettmachen, Julius Wolf netzte einen Dreier ein und machte damit die 100 voll.

„Es war heute von beiden Teams ein großartiges Spiel, ein richtiges Derby mit der besten Atmosphäre der bisherigen Saison. Die entscheidenden Momente im Spiel waren das schreckliche Foul an McElroy kurz vor der Verlängerung. Wir hatten das Glück, dass er nicht alle reingemacht hat. Nach der Auszeit wollten wir die Uhr etwas runter spielen und foulen. Leider haben wir diese Vorgabe nicht umgesetzt, Bowlins Dreier zugelassen und somit auch die Verlängerung. Ich verstehe, dass einige unserer Spieler manchmal unerfahren sind, aber wir müssen aus den vergangenen Spielen lernen und uns verbessern. Das bereitet mir aktuell Sorgen, denn es gab mehrere Chancen auf Siege, die wir nicht genutzt haben. In einer langen Saison und für einen kleinen Club wie den MBC ist dies wirklich bitter.“

 

MBC: Hatten (23), Jones (22), Pantelic (4), Drenovac (13), Pinkins (22), Gloger (4), Sibert (6), Schwarz, Kerusch.

Science City Jena: Ugrai (14), Clay (4), Jenkins (23), Bowlin (12), Allen (19), Wolf (9), McElroy (8), Spearman (9), Mackeldanz (2) Reyes-Napoles.