Am Freitagabend sind die WALTER Tigers Tübingen zu Gast in der Stadthalle Weißenfels. 19 Uhr ist Sprungball im Wolfsbau zu dieser enorm wichtigen Partie des MBC. Mit Phillipp Heyden und Robert Zinn kehren zwei ehemalige Wölfe zurück an alte Wirkungsstätte.
Gleich Mitte Oktober 2017 führte der Spielplan die Wölfe nach Tübingen. Dort zeigten die Tigers über weite Teile des Spiels Biss, doch die Sachsen-Anhalter waren pünktlich zur Crunchtime hellwach und zwangen die Hausherren in die Verlängerung. In spannenden zusätzlichen fünf Minuten setzten sich die Mitteldeutschen schließlich durch und feierten einen hauchdünnen 100:99-Erfolg.
Seitdem hat sich das Gesicht der WALTER Tigers noch einmal stark verändert. Der Club macht sportlich schwere Zeit durch. Aus 19 Spielen gingen die Baden-Württemberger bislang nur einmal als Sieger hervor und stehen abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Ende November reagierten die Verantwortlichen mit einem Trainerwechsel. Tyron McCoy musste seine Koffer packen und für ihn wurde Mathias Fischer engagiert. Der 46-Jährige bringt viel Erfahrung mit nach Tübingen und stand noch bis Ende November beim polnischen Erstligisten Turow Zgorzelec an der Seitenlinie. Seit seiner Übernahme als Cheftrainer ist bei den Tigers eine positive Tendenz zu erkennen, zudem feierten die Tübinger Anfang Dezember einen Sieg gegen Göttingen.
Für den neuen Head Coach sind die Raubkatzen Sid-Marlon Theis, Ryan Brooks und Jared Jordan keine Unbekannten. Jordan und Brooks liefen unter Fischer im Trikot der Telekom Baskets Bonn auf, Theis war im Sommer 2017 Teil der A2-Nationalmannschaft, welche von dem im polnischen Kozle geborenen Trainer angeführt wurde. Deshalb ist auch für Wolf Till Gloger der Tübinger Trainer ein bekanntes Gesicht.
Neben dem Wechsel auf der Trainerbank gab es auch im Kader Veränderungen. Center Tony Easley und Shooting Guard Kris Richard verließen das Team. Für sie verstärkten sich die Baden-Württemberger mit erfahrenen US-Amerikanern. Javon McCrea bringt seine Physis seit Ende Dezember ein und überzeugte in den bisherigen sechs Partien mit 11,0 Punkten und 5,3 Rebounds im Schnitt. Die Saisonvorbereitung mit dem belgischen Meister Oostende verpasste McCrea mit einem Riss des Syndesmosebandes, inzwischen ist der 2,01 Meter große Spieler aber wieder genesen. Mit Malcolm Lee gelang den WALTER Tigers die Verpflichtung eines ehemaligen NBA-Profis. Der Shooting Guard stand für die Minnesota Timberwolves insgesamt in 36 Partien in der stärksten Basketball-Liga der Welt auf dem Parkett, zwei Verletzungen verhinderten mehr Einsätze. Zuletzt trug der 27-Jährige das Trikot des bosnischen Erstligisten KK Igokea. Am vergangenen Wochenende fehlte Lee mit muskulären Problemen gegen Frankfurt, in seinem ersten Einsatz für die Tübinger legte er aber starke 17 Punkte auf.
Kapitän der Fischer-Schützlinge ist Routinier Jared Jordan, der nicht nur aktuell die Liste der besten Passgeber der easyCredit BBL mit 6,3 Assists im Schnitt anführt, sondern sich auch als erfolgreichster Assistgeber in der Ligageschichte verdient machte.
„Wir sind uns der Wichtigkeit dieses Spiels bewusst und beide Teams werden alles daransetzen, das Spiel zu gewinnen. Wir arbeiten auch im Training entsprechend. Tübingen besitzt Qualität und hat mit Malcolm Lee und Javon McCrea zwei gute Spieler verpflichtet. Lee bringt NBA-Erfahrung mit, McCrea ist stark unter dem Korb. Dennoch hat es noch nicht zu einem positiven Ergebnis gereicht, aber sie gehen in den letzten wichtigen Saisonteil. Entsprechend werden die Tigers auftreten, denn das haben sie zuletzt öfter gezeigt, wie beispielsweise in Bonn. Wir müssen 100% abrufen, im defensiven Teil sehr aggressiv und fokussiert arbeiten und insgesamt sehr gut spielen“, analysiert Igor Jovovic. „Wir brauchen in diesem so wichtigen Spiel unsere Fans mehr denn je. Auswärts gegen Alba hat uns der Support unserer Anhänger angetrieben, selbst in der großen Arena war das toll. In diesem wichtigen Spiel gegen Tübingen brauchen wir die Fans im Wolfsbau sehr energetisch hinter uns, um alles für einen Sieg freisetzen zu können“, apelliert der MBC-Cheftrainer weiter.