Wölfe in schwacher zweiter Hälfte chancenlos gegen Bonn

Der Mitteldeutsche Basketball Club konnte am Sonntagabend das Rückspiel gegen Bonn nicht für sich entscheiden. Nach einer schwachen zweiten Hälfte unterlagen die Wölfe vor 2800 Zuschauern mit 61:87 gegen das Team von Ex-Trainer Predrag Krunic. Lamont Jones ragte mit 18 Zählern heraus.

Lamont Jones war gegen Bonn erfolgreichster Wolf.

Schon vor dem Spiel gegen die Telekom Baskets Bonn zeichneten sich Probleme ab, wenn auch nicht beim MBC. Aufgrund technischer Probleme bei Telekom Sport wurde der Spielstart um 30 Minuten nach hinten verschoben. Die Kulisse war dafür überwältigend: 2800 Zuschauer, darunter rund 500 Ehrenamtliche aus den Freiwilligen Feuerwehren, dem THW und dem DRK, boten eine starke Atmosphäre. Die Nachwuchskräfte zum „Tag der Feuerwehr und ehrenamtlichen Helfer“ wurden vor dem Spielbeginn durch Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht noch einmal gewürdigt mit den Worten: „Hier sitzt unsere Zukunft und ich finde es toll, dass der MBC alle eingeladen hat. Ohne das Ehrenamt und junge Menschen geht es nicht!“. Auch rund 30 Bonner Fans hatten trotz widriger Wetterbedingungen den Weg in den Wolfsbau gefunden.

Bonn ging wacher in die Partie, Julian Gamble eröffnete per Korbleger und Anthony DiLeo legte gleich nach. Erst nach zwei Minuten verbuchten die Wölfe den ersten Korberfolg durch Sergio Kerusch. Die Gäste gaben weiter den Ton an, doch schnell fingen sich die Hausherren und brachten das Spiel auf Augenhöhe. Zahlreiche Ballverluste verhinderten, dass sich das Momentum drehte. Aber die Mitteldeutschen blieben dran. Vor allem Kruize Pinkins machte sich in diesen Minuten verdient. Nach ambitionierter Verteidigung gerieten Benedikt Turudic und Julian Gamble aneinander, beide kassierten ein Technisches Foul dafür. Mit einem Korbleger von Turudic ging es bei 15:16 in den zweiten Abschnitt.

Bonn hatte die Nase vorn, mit einem Dreier mit Brett von Konstantin Klein verschafften sie sich etwas Luft. Doch die Wölfe gaben sich nicht auf, kämpften weiter und bissen sich wieder auf 23:25 heran. Zur Viertelmitte drehte dann Malcolm Hill aus der Distanz auf, Sergio Kerusch antwortete ebenfalls vom Perimeter. Trotzdem gerieten die Mitteldeutschen erstmal zweistellig ins Hintertreffen. Lamont Jones jagte kurz vor der Pause noch einen Dreier zum 34:41-Halbzeitstand durch die Reuse.

Nach dem Seitenwechsel arbeiteten sich die Gastgeber mit zwei wichtigen Körben wieder auf drei Zähler heran, dann jedoch war der Korb wie zugeschnürt. Josh Mayo und Yorman Polas Bartolo liefen zur Hochform auf, bei den Wölfen ging hingegen kaum etwas. Mit einem einarmigen Dunk machte Sergio Kerusch zum 50:67 einen Deckel auf das Viertel.

Lamont Jones startete mit einem Dreier in das Schlussviertel, dann fing Malcolm Hill erneut Feuer. Angesichts von 20 Zählern Rückstand stieg auch der Frust an, Andrew Warren kassierte wegen einer emotionalen Reaktion ein Technisches Foul. Der MBC-Rückkehrer bäumte sich mit zwei Distanzerfolgen noch einmal auf, doch gegen den starken Tabellenfünften war am Ende nichts mehr drin.

Igor Jovovic findet nach der Niederlage deutliche Worte: „Wenn das Team wie heute Abend spielt, muss man immer einige Fragen stellen und Verantwortung für diese Niederlage übernehmen. Wir standen einer sehr motivierten Mannschaft gegenüber und nach unserem Sieg auswärts in Bonn ist deren Spannung noch einmal angestiegen. Sie sind mit großem Einsatz hier rausgekommen, haben konstant und über 40 Minuten aggressiv gespielt. Wir haben lediglich für 20 Minuten Basketball gespielt, danach haben die Telekom Baskets die Begegnung übernommen und kontrolliert, am Ende ein leichtes Spiel für sie. Wenn wir in der Liga bleiben und in den nächsten Partien mithalten wollen, müssen wir unsere Einstellung ändern und wie ein Team auftreten, was für den Klassenerhalt kämpft. Wir wissen, dass es für uns nicht leicht ist, in der easyCredit BBL zu bleiben, aber das ist keine Ausrede. Nun müssen wir nach vorn schauen und uns auf den nächsten Gegner konzentrieren, um dort über 40 Minuten zu kämpfen. Glückwunsch an Bonn, die heute dominiert haben, und danke an die Fans, die heute hier eine ordentliche Atmosphäre geschaffen haben. Es tut mir Leid, wie wir aufgetreten sind.“

MBC: Hatten (4), Jones (18), , Kerusch (11), Pantelic (4), Drenovac (4), Pinkins (10), Warren (8), Turudic (2), Schwarz Gloger, Niedermanner.

Telekom Baskets Bonn: Zubcic (7), Klein (3), Djurisic (7), Gamble (14), DiLeo (4), Breunig (4), Polas Bartolo (9), Mayo (19), Hill (20), Curry.