Ein Rohdiamant

Wenn die MBC Wolfswelpen am Wochenende in Fürstenwalde beim Qualifikationsturnier für die Nord-Meisterschaft antreten, bringen sie auch internationale Erfahrung aufs Parkett. Schon zweimal hat der Center der U-14-Mannschaft des Weißenfelser Clubs an internationalen Jugendturnieren teilgenommen, „Zuletzt war ich zu einem internationalen Turnier in Riga“, sagt Lukas Passarge. Der 13-Jährige ist dafür vom MBC an Science City Jena ausgeliehen worden. Lukas gilt als Rohdiamant, dem man beim MBC weiterhin alle Chancen geben will, damit er sich zu einem guten Basketballer entwickeln kann.

Lukas Passarge auf dem Weg zum Korb in einem Spiel der Mitteldeutschen Liga. Foto: Birger Zentner

Für den Siebtklässler aus Mücheln im Saalekreis ist die Teilnahme an Turnieren im Ausland ein großes Erlebnis. „Auch wenn ich mich voll auf Basketball konzentriere, man sieht auch etwas von der jeweiligen Stadt“, sagt er. Riga habe ihm sehr gut gefallen. Zurückgekehrt ist er von den Turnieren jeweils mit Auszeichnungen. „Im Januar in Riga wurde ich als bester Teamplayer ausgezeichnet“, erzählt Lukas. Von einem früheren Turnier, ebenfalls mit Jena, in Estland kam er als bester Center zurück. Und er wurde auch schon zu Auswahllehrgängen seines Jahrgangs eingeladen, in dem er zu den besten Zwölf in Deutschland gehört. Das mache ihn schon stolz. „Aber es spornt mich vor allem an, immer besser zu werden, an mir zu arbeiten“, sagt Lukas, der mit seiner Körpergröße von aktuell zwei Metern aus dem Team herausragt.

Das will er selbst aber nur auf die Körpergröße bezogen wissen. Die Auszeichnung als bester Teamplayer bei seinem internationalen Einsatz in Riga weist darauf hin, dass er sich in die Mannschaft einordnen kann.  „Und ich weiß auch, dass ich noch viel lernen muss.“ Unter anderem habe er das auch bei seinen ersten Einsätzen in der nächst höheren Altersklasse gemerkt. Der bei den Wolfswelpen von Trainer Mario Leuschner ausgebildete Spiele zeigte sein Talent mittlerweile in dieser Saison bei den MBC Jungwölfen in einigen Spielen der Jugend Basketball Bundesliga bei Headcoach Marcus Brambora. Das ist die Altersklasse, in die er ab der nächsten Saison aufrücken wird. Profibasketballer zu werden, das ist das Ziel des Jungen.

Wie für viele Jungs typisch begann Lukas sein Sportlerleben mit Fußball. „Ein früherer Sportlehrer meinte dann, dass Lukas bei seiner Größe auch etwas anderes machen könnte, zum Beispiel Basketball“, sagt Vater René Passarge. Es habe ihn dann sehr gefreut, dass es wirklich Basketball geworden ist und sein Sohn dabei erste Erfolge holt. Schließlich hat René Passarge selbst früher Basketball gespielt in Halle und brachte es immerhin bis in die Juniorennationalmannschaft. Klar, dass er nun den Weg seines Sohnes unterstützt. „Nicht nur ich, auch meine Frau, die ganze Familie steht dahinter“, sagt der Vater. Bei zwei bis dreimal Training in der Woche und ein bis zwei Punkspieleinsätzen am Wochenende gehe das auch gar nicht anders, da müsse man schon alles gut organisieren. Zum Beispiel wenn es um die Fahrten von Mücheln zum Training in die Weißenfelser Schlossgartenhalle geht. Vater und Mutter oder manchmal auch die ältere Schwester übernehmen es dann, Lukas mit dem Auto zu bringen und zu holen, einmal in der Woche wird Lukas auch von seinem Trainer Mario Leuschner abgeholt. Mittlerweile trainiert und spielt er bereits sein drittes Jahr beim MBC.

Ganz besonders freut sich die Familie, zu der auch noch Lukas‘ Zwillingsschwester gehört, wenn der junge Basketballer an den internationalen Turnieren teilnehmen kann. „Wir haben zu Hause gemeinsam gesessen und gespannt den Liveticker von den Spielen verfolgt“, erzählt René Passarge. Dass Lukas die Möglichkeit bekam, geschah auf Bitten des Jenaer Clubs und der Eltern. „Weil wir wissen, dass internationale Spiele für die Entwicklung von Spielern wichtig sind, haben wir dem auch zugestimmt“, sagt MBC-Geschäftsführer Martin Geissler. „Aber auch verbunden mit dem klaren Bekenntnis, dass Lukas ein Spieler des MBC ist und bleibt.“