Trotz Niederlage: Wölfe beweisen Mut bei Poropat-Comeback

Der Mitteldeutsche Basketball Club hat beim Comeback von Head Coach Silvano Poropat eine Auswärtsniederlage hinnehmen müssen. Bei dem Überraschungsteam der Liga RASTA Vechta konnten sich die Wölfe über weite Strecken stark präsentieren und den Norddeutschen die Stirn bieten. Am Ende ging die Partie jedoch mit 89:79 an die Gastgeber. Ein Ergebnis, welches dem Kampf und Spielverlauf nicht gerecht wird.

Foto: Christian Becker

Beim Aufeinandertreffen mit den Rastanern, mussten die Mitteldeutschen auf den frisch operierten Trevor Releford verzichten. Jovan Novak war es also, der den Aufbau leitete und die Wölfe mit verwandelten Freiwürfen mit 2:0 in Führung brachte. Doch die Gastgeber legten einen Traum-Start in das Spiel hin und zwangen die Saale-Städter mit harter Verteidigung immer wieder zu Fehlern. Nach vier Minuten war es Tremmell Darden, der mit zwei Treffern hintereinander die Weißenfelser zum 8:11 im Spiel hielt. Vechta störte den Spielaufbau frühzeitig und gab sich gleichermaßen sicher in der Offensive. Doch Adika Peter-McNeilly konnte eine Minute vor Schluss per Dreier noch ein Ausrufezeichen setzen. Dennoch ging das erste Viertel mit 27:18 an die Rastaner.

Schnell fanden die Wölfe zu ihrem gewohnten Rhythmus in Abschnitt zwei zurück. Adika Peter-McNeilly und Tremmell Darden führten die Mitteldeutschen nach einer Minute auf 23:27 an die Gastgeber heran. Doch jedes Mal, wenn die Saale-Städter einen Offensiv-Akzent setzten konnten, hatte Vechta die richtige Antwort parat. Es entbrannte ein Schlagabtausch auf Augenhöhe mit dem Zweitplatzierten der Liga. Erneut war es Tremmell Darden, der nicht nur per krachendem Dunking abschloss, sondern somit auch zur Mitte des Abschnitts den Ausgleich zum 32:32 erkämpfte. Der MBC hatte sich zu diesem Zeitpunkt in die Partie zurückgekämpft und bot überraschten Gastgebern die Stirn. Doch Turnover und kleine Fehler schlichen sich kurz vor der Halbzeitpause in das Spiel der Wölfe ein. So ging man nach verwandelten Freiwürfen von Tremmell Darden und Ferdinand Zylka mit einem knappen Rückstand von 42:44 in die Kabine.

Frisch aus der Kabine kommend, waren es zunächst die Norddeutschen, die den besseren Start erwischten. Nach vier Minuten im dritten Viertel hatten sie sich ein kleines Polster von 52:46 erspielt. Doch ein wichtiger Dreier von Adika Peter-McNeilly hielt die Gastgeber in Reichweite. Zur Mitte des Abschnittes nahm die Partie an Schärfe zu. Hans Brase leistete gute Rebound-Arbeit unter dem gegnerischen Korb und konnte sich zwei Mal hintereinander Abpraller krallen und direkt zum 55:57 nach gut sieben Minuten einnetzen. Beide Teams schenkten sich nichts und bearbeiteten sich unabdinglich. Dennoch konnte MBC-Center Aleksandar Marelja knapp drei Minuten vor dem Pausenpfiff die erneute Wölfe-Führung einholen. Als man sich durch Lee Moore kurz vor Schluss mit dem 60:57 abzusetzen versuchte, bestraften die Rastaner kleine Unsicherheiten im Weißenfelser Spielaufbau. Mit einem geringen Rückstand von 62:63 begann der finale Abschnitt für die Saale-Städter.

Vechta blieb auch im letzten Viertel ihrem intensiven Pressing treu. Hans Brase setzte sich im Rebound in der ersten Minute erfolgreich durch und konnte einen Führungswechsel zum 64:63 herbeiführen. Auch MBC-Youngster Ferdinand Zylka steuerte im direkten Anschluss einen wichtigen Treffer von jenseits der Dreipunkt-Linie ein. Die Wölfe witterten die Chance zur Überraschung und versuchten das Momentum des Spiels auf ihre Seite zu ziehen. Doch gegen Mitte des finalen Abschnitts machten Wölfe-Fehler die Gastgeber wieder stark, wodurch fünf Minuten vor Abpfiff ein Rückstand von 71:76 auf der Anzeigetafel prangerte. Die Mitteldeutschen versuchten händeringend die Unachtsamkeiten wieder gut zu machen und kamen durch Treffer von Aleksandar Marelja und Lee Moore wieder auf zwei Punkte Abstand heran. Doch RASTA Vechta zeigte sich in den letzten Minuten abgeklärter und konzentrierter als die Gäste. Am Ende reichte es nicht zur Überraschung beim Tabellenzweiten, doch nach der Rückkehr von Silvano Poropat war ein Ruck in der Mannschaft aus Weißenfels zu spüren.

 „Gratulation an Pedro und seine Mannschaft. Obwohl ich denke, dass heute zwei Teams auf Augenhöhe agiert haben, hat RASTA am Ende auch verdient gewonnen. In den zwei wichtigsten Phasen des Spiels, also zu Beginn und zum Ende hin, war RASTA einen Tick besser. Den mittleren Teil des Spiels haben wir bestimmt. Am Ende waren wir einfach ein bisschen zu dünn besetzt. Heute ist auch das passiert, dass dem MBC schon oft in dieser Saison passiert ist: mehr als 80 Gegenpunkte. Das ist auch der Hauptgrund für die heutige Niederlage. Wir müssen daran arbeiten, in der Defense besser zu werden. Man darf aber auch sagen, dass wir heute viel Energie hatten, die Mannschaft hat gekämpft und alles gegeben. Zumal wir heute ja auch gegen eine sehr aggressive Verteidigung ohne unseren Top-Spielmacher antreten mussten. Also bin ich heute eigentlich auch durchaus positiv gestimmt und wir müssen das Positive aus diesem Spiel mitnehmen – dann werden auch die Siege kommen,“ resümiert MBC-Headcoach Silvano Poropat.

MBC:

Moore (9), Farr (2), Darden (19), Brembly (0), Kerusch (4), Zylka (9), Novak (6), Peter-McNeilly (15), Brase (8), Marelja (7), Turudic (dnp)