Ungeahndetes Goaltending kostet Wölfen den ersten Heimsieg

Der Mitteldeutsche Basketball Club muss sich nach einer hart umkämpften Partie gegen die FRAPORT SKYLINERS in der Overtime geschlagen geben. Trotz einer stolzen Aufholjagd unterlagen die Wölfe mit 89:95 Zählern in der Stadthalle Weißenfels. Besonders schmerzlich dabei bleibt ein ausgebliebener Goaltending-Pfiff im vorletzten Angriff in der regulären Spielzeit in Erinnerung. Denn durch Nicht-Ahndung und somit nicht gewährte Punkte, mussten die Saale-Städter überhaupt erst in die Verlängerung.

Gleich zu Beginn der Partie setzte Sergio Kerusch mit einem verwandelten Dreier ein Ausrufezeichen. Denn von der ersten Minute an wurde auf beiden Seiten Tempo-Basketball gespielt. Die Wölfe fanden bereits früh ihren offensiven Rhythmus, doch auch die Gäste waren hellwach gestartet und erspielten sich zur Hälfte des Abschnitts eine 14:11 Führung. Trevor Releford und Sergio Kerusch sicherten immer wieder den Anschluss an die Frankfurter. Mit einem knappen 23:27 Rückstand aus MBC-Sicht ging der erste Spielabschnitt zu Ende.

Die SKYLINERS begannen das zweite Viertel mit einem Paukenschlag und netzten gleich drei Dreipunktwürfe in kürzester Zeit ein. Während die Gäste stärker wurden, plagten die Saale-Städter kleine Abstimmungsprobleme in der Anfangsphase. Doch dies sollte nicht so bleiben, denn die Mitteldeutschen fanden nach wenigen Minuten zu ihrer Stärke und konnten die Fans mit einem krachendem Dunking von Sergio Kerusch zum Staunen bringen. Es war Tremmell Darden, der mit Ertönen der Schlusssirene mit zwei Punkten den Anschluss an die SKYLINERS zur Halbzeit sicherte. Trotzdem blickten die Wölfe auf ein knappes 41:46 zur Pause.

Frisch aus der Kabine kommend ging die Partie aufregend weiter. Doch nach wenigen Minuten verließ die Saale-Städter das Wurfglück für kurze Zeit, während Frankfurt fokussiert blieb und immer wieder erfolgreich zum Abschluss kommen konnte. Doch wie schon zuvor wollten die Wölfe die Gäste nicht davon ziehen lassen, und kämpften sich mit Treffern von Trevor Releford und Lee Moore zurück in die Partie. Kurz vor Schluss des dritten Abschnitts bewiesen die Main-Städter erneut ihre Treffsicherheit und schenkten den Weißenfelser wieder drei Würfe von jenseits der Dreipunktlinie ein. Mit einem MBC-Rückstand von 55:67 Zählern begann das letzte Viertel der regulären Spielzeit.

Nachdem die Wölfe holprig in den Abschnitt starteten, waren es wichtige Dreier von Jovan Novak und Sergio Kerusch, die die Mitteldeutschen erneut aufholen ließen. Die Gäste blieben ihrer Treffsicherheit von außen treu, mussten jedoch mit ansehen, wie die Weißenfelser nun Stück für Stück das Spiel übernehmen zu schienen. Zu diesem Zeitpunkt ist die ganze Stadthalle auf den Beinen und erlebt einen Kersuch, der „on fire“ lief. Kurz vor Schluss nämlich konnte der MBC-Sympathieträger das Spiel zum 79:79 ausgleichen. Doch die letzten beiden Angriffe der regulären Spielzeit werden die Wölfe wohl noch lange beschäftigen, denn hier ging das Spiel verloren. Als James Farr zum Korb zog und sein Wurf nach Berühren des Bretts abgeräumt wurde ohne, dass die Unparteiischen es ahndeten, fehlten den Weißenfelser die eigentlich wohlverdienten Zähler zur 81:79 Führung. Wie die TV-Bilder beweisen und Experte Stefan Koch belegte, ist die Nicht-Ahndung als eindeutige Fehlentscheidung zu werten. Im letzten Angriff dann hatten es die Wölfe noch einmal selbst in der Hand, aus eigener Kraft den Heimsieg einzufahren, hatten jedoch nicht die Nerven den Ball in letzter Sekunde einzunetzen.

Gleich zu Anfang eroberte sich Jovan Novak den Ball, wurde gefoult und verwandelte die folgenden Freiwürfe zur Zweipunkte-Führung der Weißenfelser. Die Gäste waren ihrerseits ebenfalls sicher an der Freiwurflinie und erspielten sich Stück für Stück die Führung zurück. Mit noch drei Minuten Spielzeit lagen die Frankfurter mit drei Zählern vorne. Es war Jovan Novak der mit nur noch 16 Sekunden auf der Uhr einen wichtigen Dreier zum 84:87 verwandelte und somit die Hoffnung auf einen Heimsieg wahrte. Jedoch bewahrten die SKYLINERS die Ruhe und konnten letztendlich durch Freiwürfe zum Schluss die Partie für sich entscheiden.

„Wir hatten erwartet, dass Frankfurt nach den langen Reisen heute mit weniger Energie aufspielen würde, denn wir wissen auch, dass wir nicht das Team sind, gegen welches sie die höchste Motivation hätten haben können. Deswegen verstehe ich meine Spieler nicht, dass wir im ersten und zweiten Viertel mit weniger als vier Fouls rausgehen. Wir haben oftmals unsere Bonus-Chancen nicht genutzt. Clark konnte sehr leicht zum Scoren kommen. Wir sind dann zu spät aufgewacht. Ich habe manche Dinge heute gesehen, die mir nicht gefallen, aber wir werden darüber sprechen und es ändern und vor allem weiter nach vorne schauen. Wir haben nicht aufgegeben, genauso wie in Bayreuth, dennoch haben wir nicht gewonnen. Aber genau das muss man im Profi-Basketball bewerkstelligen“, fasst MBC-Head Coach Aleksandar Scepanovic zusammen.

MBC:
Moore (9), Farr (10), Darden (2), Brembly (0), Kerusch (20), Niedermanner (dnp), Zylka (dnp), Gillge (dnp), Releford (22), Novak (18), Peter-McNeilly (4), Brase (4)