Wölfe ärgern Bamberg im Saisonfinale

Der Mitteldeutsche Basketball Club unterlag im letzten Saisonspiel vor 2350 Zuschauern nur knapp mit 74:76. Gegen den amtierenden Meister lieferten die Wölfe eine starke Vorstellung. Lamont Jones war auch in dieser Partie Topscorer, markierte 27 Punkte und 5 Assists.

Auch im Saisonfinale glänzte Lamont Jones als Topscorer.

Um 16:43 Uhr war die Saison 2017/18 für den MBC Geschichte. 213 Tage vollgepackt mit Spannung, 34 Pflichtspiele voll Schweiß und Einsatz. Fünf Partien zwangen die Wölfe ihre Gegner in die Verlängerung, insgesamt standen die Spieler der Mitteldeutschen 6905 Minuten auf dem Parkett, mehr als alle anderen Teams der easyCredit BBL. In diesem Saisonabschluss zeigten die Sachsen-Anhalter noch einmal, dass sie auch die Großen ärgern können. Till Gloger fehlte mit einer Mandelentzündung.

Von Beginn an machte der MBC deutlich, dass er es dem Favoriten nicht einfach machen würde. Kruize Pinkins eröffnete den 34. Spieltag und auch Djordje Pantelic setzte sich gegen Leon Radosevic durch. Erst nach zwei Minuten und mehreren Ballverlusten seines Teams brachte Radosevic die Oberfranken ins Spiel. Andrew Warren ließ einen Dreier zum 7:2 durch die Reuse zischen. Seine Wölfe dominierten das Viertel, die Bamberger fanden kaum ein Mittel gegen die Hausherren. 20:7 leuchtete von der Anzeige des Wolfsbaus, der amtierende Meister wurde im ersten Abschnitt unter zehn Zählern gehalten. Das Reboundduell ging ebenfalls mit 15:8 eindeutig an die Wölfe.

In den zweiten zehn Minuten zogen die Gäste langsam die Daumenschrauben an. Mit schnellen Erfolgen drehte der Meister das Spiel. Lucca Staiger erzielte aus der Distanz die erste Führung. Ausgeglichen ging es weiter, kein Team konnte sich bis zur letzten Minute vor der Pause richtig nach vorn setzen. Erst Dorrel Wright wurde den Wölfen gefährlich, aber Andrew Warren stellte per Dreier den 35:38-Halbzeitstand her.

Wie zu Spielbeginn legten die Wölfe auch nach dem Seitenwechsel einen guten Start hin und eroberten die Führung zurück. Zur Viertelmitte kassierte Andrew Warren nach einem persönlichen Foul auch noch ein Technisches wegen Meckerns, Djordje Pantelic holte sich ebenflls ein Technisches Foul ab und in der Folge sah es kurzzeitig so aus, als ließen sich die Mitteldeutschen davon irritieren. Doch Marcus Hatten brachte seine Mannschaft zurück ins Spiel und mit 53:55 ging es in den Schlussabschnitt.

Die Führungen wechselten erneut, das heiße Match blieb weiter eng. Zur Viertelmitte setzte sich Brose Bamberg kurzzeitig ab, aber die Verschnaufpause währte nicht lang, denn mit einem Buzzer-Dreier setzte Lamont Jones zur Aufholjagd an. Bis in die Schlussminute blieb es nervenaufreibend. Ein weiterer Distanztreffer zum 72:73 bei noch 22,7 Sekunden ließ Hoffnung für die Sensation aufkeimen. Zwei Bonuswürfe von Daniel Hackett brachten die Vorentscheidung, aber Lamont Jones setzte ein weiteres Mal zum Wurf an – und traf. Die Halle jubelte, aber die Unparteiischen entschieden nach nochmaliger Absicherung mit dem Instant Replay auf zwei statt drei Punkte. Bei 2,4 Sekunden und einem Stand von 74:75 zog Bamberg eine letzte Auszeit. Es folgte das schnelle Foul, Lucca Staiger traf aber nur einen Freiwurf. Der letzte Wurfversuch der Mitteldeutschen bei 1,3 Sekunden verfehlte leider das Ziel. Mit dieser knappen Niederlage verabschieden sich die Wölfe aus der Saison 2017/18.

Nach dem Spiel fand auf der Bühne vor der Stadthalle noch eine kleine Abschlussfeier statt. DJ „Mirko On Tour“ sorgte zum „Tag der Brauerei“ für Stimmung und das Team feierte gemeinsam mit den Fans.

„Für uns war das heute das letzte Saisonspiel. Ich kann sagen, dass ich sehr stolz darauf bin, was wir erreicht haben und wie wir in diesem Jahr aufgetreten sind. Vor allem vor dem Hintergrund, welche Schwierigkeiten wir überwinden mussten und dass wir die kleinsten Möglichkeiten der Liga haben. Ein großer Dank an unsere Sponsoren, die all das ermöglicht haben und die uns unterstützt haben, dass wir auf solch einem Level Basketball spielen konnten. Ich danke den Spielern und es ist in erster Linie deren Erfolg. Sie haben nie aufgegeben und waren immer präsent, wenn es wichtig war. Ebenfalls möchte ich mich bei meinem Trainerteam der Organisation und den Fans bedanken. Jetzt ist es Zeit für ein wenig Urlaub und um die Play-Offs zu verfolgen“, verabschiedet sich Igor Jovovic in die Sommerpause.

MBC: Hatten (5), Jones (27 Pkt., 5 Ass.), Kerusch (8), Pantelic (9 Pkt., 13 Reb.), Drenovac (5), Pinkins (9), Warren (8), Turudic (3), Schwarz, Niedermanner.

Brose Bamberg: Hackett (8), Hickman (3); Wright (16), Zisis (7), Staiger (7), Lo (13), Olinde (5), Rubit (9), Radosevic (8), Mitrovic.