Wölfe reisen zum Jahresabschluss nach Trier

Der Mitteldeutsche Basketball Club läuft bereits am 29. Dezember zum letzten Spiel des Jahres 2012 in Trier auf. Anstatt mit schmalem Etat am unteren Tabellenende zu spielen, haben die die Rheinland-Pfälzer zum Überraschungsteam der Hinrunde entwickelt. Tipp-Off am Samstagabend ist 20:00 Uhr in der Arena Trier.

Die TBB Trier bestreitet die Saison 2012/13 mit einem Etat von zwei Millionen Euro und gehört damit zu den finanzschwächeren Teams der Beko BBL. Entsprechend waren die Prognosen für die Spielzeit, einige Experten sahen die Basketballer aus Rheinland-Pfalz schon am unteren Tabellenende spielen. Dies untermauerte der in der abgelaufenen Saison belegte 14. Tabellenplatz. Doch weit gefehlt, die TBB legte einen Tiefstart im deutschen Oberhaus hin und steht mit einer positiven Bilanz von acht Siegen und sieben Niederlagen derzeit auf Rang sieben, hätten derzeit sogar Startrecht in den Play-Offs. Als eine der größten Talentschmieden Deutschlands hat Trier seit 2010 mit Henrik Rödl einen Cheftrainer, der deutsche Talente fördert und entwickelt. Zuletzt standen hier die beiden Nationalspieler Maik Zirbes und Philip Zwiener im Kader, aufgrund der begrenzten finanziellen Mittel suchten diese aber neue Herausforderungen in Bamberg und Bremerhaven. Dafür hat der 43-jährige Headcoach mit dem U20-Nationalmannschaftskapitän Mathis Mönninghoff einen neuen Schützling unter seine Fittiche genommen. Der 20-Jährige Shooting Guard ging zuletzt erfolgreich in der NCAA für die Gonzaga University auf Korbjagd, verließ das College aber nach zwei Jahren Richtung Trier. Hier erhält er durchschnittlich knapp 13 Minuten und markiert dabei 4,1 Punkte im Schnitt. Ebenfalls ein Aufbautalent ist Nationalspieler Bastian Doreth. Der kam im Sommer als Ausleihe vom FC Bayern München in die älteste Stadt Deutschland, um sich dort weiterzuentwickeln. Die Lücke, die durch den Abgang von Center Maik Zirbes entstand, füllt indes der 2,09 Meter große Andreas Seiferth. Im Vergleich zum Vorjahr erhält der 23-Jährige mehr als doppelt so viel Spielzeit und dankt das auch mit fast doppelt so vielen Punkten. Seiferth ist mit 8,6 Zählern nicht nur viertbester Scorer des Teams, sondern ist mit 5,3 Abprallern auch zweitbester Rebounder. Für die großen Punkte sind in Trier die beiden US-Amerikaner Brian Harper und Barry Stewart verantwortlich. Letzterer kam aus Giessen nach Trier und lief 2010/11 bereits eine Spielzeit für die TBB auf. An alter Wirkungsstätte ist der Shooting Guard mit 12,6 Punkten erfolgreichster Werfer im Rödl-Aufgebot. Für Brian Harper ist Trier die erste Station in Deutschland, zuvor schnürte der Power Forward seine Schuhe in Japan, Korea und Norwegen. Mit 12,2 Zählern im Schnitt steht er seinem Kollegen Stewart in nichts nach, angelt sich mit 5,9 Rebounds noch die meisten Abpraller des Teams.
Nach dem guten Saisonstart musste die TBB zuletzt drei Niederlagen in Folge hinnehmen, gegen Bamberg, Quakenbrück und am Mittwochabend eine 58:73-Schlappe gegen Vizemeister Ulm. Umso mehr werden die Basketballer aus Deutschlands ältester Stadt alles daran setzen, vor dem Jahreswechsel auf die Erfolgsspur zurückzufinden. Dort muss der MBC gegenhalten, weiß auch Silvano Poropat: „Trier ist eine sehr athletische Mannschaft, die mit einer großen Rotation spielt, so wie wir. Das bedeutet, dass die Intensität immer hoch ist im Spiel. Trier ist daheim sicher Favorit, auch aufgrund der starken Leistung im bisherigen Saisonverlauf. Meine Mannschaft hat aber schon mehrfach bewiesen, dass sie mit solchen Situationen umgehen kann. Wir werden jede Chance, die sich uns eröffnet, zu nutzen wissen.“

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