Wölfe unterliegen nach großem Kampf in München

Der Mitteldeutsche Basketball Club hat die Überraschung in München nicht geschafft. Das Team unterlag am Sonntagabend dem souveränen Tabellenführer der easyCredit Basketball Bundesliga mit 91:111. Das am Schluss doch noch klare Ergebnis täuscht allerdings ein wenig über den Spielverlauf. Denn die Marcus Hatten und Co. sorgten dafür, dass der hohe Favorit FC Bayern München Basketball durchaus in Bedrängnis kam, hatten sie doch zur Halbzeitpause sogar mit 52:51 in Front gelegen. Allerdings brachten sie sich vor allem mit einem schwachen dritten Viertel, das die Bayer mit 30:13 für sich entschieden, um die Früchte eines großen Kampfes.

In der erste Halbzeit gelangen den Wölfe viele schwierige Distanzwürfe wie hier von Lamont Jones. Foto: Kluge

MBC-Beiratssprecher Jörg Hexel hatte vor der Partie beim Interview für telekomsport.de die Marschrichtung vorgegeben. „Wir hoffen, dass wir in der Liga bleiben, dafür können wir heute und hier etwas tun“, sagte er. Und genau das griffen die Weißenfelser Wölfe auf, auch wenn sie zu Beginn des ersten Viertels erst einmal einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Aber sie steigerten sich im Verlaufe des Spielabschnitts. Nach einem Rückstand von 7:19 spielten sie sich bis zur ersten kurzen Pause wieder auf 22:26 heran.

Im zweiten Viertel boten die Wölfe dann dem Eurocup-Teilnehmer zwischen seinen Play-off-Spielen zwei und drei gegen Unics Kasan von Beginn an die Stirn, schafften den Ausgleich zum 36:36 sowie zum 39:39 und gingen dann sogar mit 42:41 erstmals in Führung. Bis zur Halbzeitpause bewegten sich beide Teams auf Augenhöhe und mit einem 52:51 für den MBC wurden die Seiten gewechselt. Bis zu dem Zeitpunkt hatte der MBC nahezu alles richtig gemacht. Angeführt von Djordje Drenovac, der bis dahin 13 Punkte erzielt hatte, darunter drei Dreier, gelang den Wölfen vor allem mit den Distanzwürfen das bemerkenswerte Zwischenergebnis. Acht von 15 Dreiern fanden den Weg in den Korb, was eine überragende Quote von 53 Prozent bedeutete. Außerdem zeigten sich die Weißenfelser absolut fehlerfrei von der Freiwurflinie. Bis zum Schluss der Partie ließen sie übrigens nur einen ihrer insgesamt 23 Freiwürfe aus.

Der Bruch im Spiel kam nach der Halbzeitpause, als die Münchner dann alles an Kraft und Konzentration zusammenkratzten und vor allem Devin Booker in der Phase nicht zu halten war. Mit einem 11:0-Lauf legten die Bayern einen Zwischenspurt ein, den mehrere Ballverluste der Wölfe unter dem Druck einer jetzt besser stehenden Bayern-Defensive begünstigten. Dabei gelang es den Münchenern, den an diesem Tag mit insgesamt 23 Punkten besten MBC-Werfer Drenovac für einige Minuten aus dem Spiel zu nehmen. „Im dritten Viertel hat Bayern aggressiv gespielt und das Spiel kontrolliert“, sagte MBC-Headcoach Igor Jovovic zu diesem Spielabschnitt. So ging es mit einem 65:81 aus Sicht des MBC ins letzte Viertel.

Und dafür hatten sich die Wölfe noch einmal etwas vorgenommen. Sie blieben an den Bayern dran. Drei Minuten vor Spielende brachte Andrew Warren mit einem Dreier den MBC wieder in Schlagdistanz. Beim Stand von 86:92 hatte sie den Rückstand wieder auf sechs Punkte reduziert. Allerdings konterte Braydon Hobbs ebenfalls mit einem Dreier für die Münchener und nach einem Steal enteilte der Gastgeber wieder auf 97:86. Das traf den MBC offenbar mitten ins Herz, denn danach gab es keine große Gegenwehr mehr. Das merkte dann in der Pressekonferenz auch Jovovic kritisch an. „Mit den letzten drei Minuten bin ich nicht zufrieden“, sagte er. Ansonsten fiel seine Einschätzung eher positiv aus. „Das bessere Team hat gewonnen. Wir haben unser Maximum herausgeholt. Wir hatten eine gute Energie. Ich bin wirklich stolz auf die Leistung meiner Spieler. In der ersten Hälfte sah es gut aus, da haben wir auch schwierige Würfe von außen getroffen, was uns Selbstvertrauen gegeben hat“, erklärte er. Dem Auftritt der Weißenfelser zollte denn auch Münchens Cheftrainer Sasa Djordjevic Respekt. „Das war heute in der ersten Hälfte ein perfektes Beispiel für eine Partie mit vermeintlich klaren Rollen. Der MBC war sehr gut eingestellt und war eindeutig hier, um zu gewinnen“, sagte er. So bleibt der MBC unter dem Strich des Spieltages auf Platz 14 der Tabelle. Dass es nicht zu einem Sieg reichte, lag letztlich auch daran, „dass man gegen Bayern München über 40 Minuten volle Kanne spielen muss, das haben wir vor allem im dritten Viertel nicht geschafft“, machte MBC-Kapitän Malte Schwarz im Statement nach der Partie vor den Telekomsport-Kameras deutlich.

MBC: Hatten (4 Punkte), Jones (11), Schwarz (6), Kerusch (10), Pantelic (4/8 Rebounds), Drenovac (23/ 10 von 10 Freiwürfen), Pinkins (11), Warren (20), Turudic (2).

Bayern: Hobbs (14), Cunningham (9), Lucic (4), Djedovic (14), Jovic (15), Barthel (12), Gavel (6), Booker (15), Zirbes (16), Jallow (6).